Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

4 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 37 Kehler Hafen im Jahr 2018 Niedrigwasser führte zu Umschlagsrückgang KEHL. Das anhaltende Niedrigwasser vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2018 hat zu einem Rückgang des wasserseitigen Güterumschlages im Rheinhafen Kehl um 3,7 Prozent auf 3.445.472 Tonnen geführt. Der Rückgang wäre noch höher, würde für 2018 die gleiche Zählweise wie noch im Jahr 2017 und den Vorjahren angewendet. Da wurde der Güterempfang beim Innerhafenverkehr nämlich nicht mitgezählt, im Jahr 2018 ging er in die Statistik ein. Nach der alten Betrachtungsweise wäre der Güterumschlag sogar um 16 Prozent zurückgegangen. Das Niedrigwasser, das die Rheinschifffahrt deutlich behindert hat, hat im Kehler Hafen wiederum zu Transportverlagerungen auf die Bahn geführt. Dadurch stieg der Güterverkehr auf den Hafengleisen um 8,1 Prozent auf 2.513.946 Tonnen. Vom Niedrigwasser, so führt der Kehler Hafen- bericht aus, waren natürlich auch die anderen Rhein- und ebenfalls die Neckarhäfen betroffen. Mannheim musste einen Rückgang um fast 23 Prozent hinneh- men, Karlsruhe um über 11 Prozent, Breisach gar um 25 Prozent und Weil um knapp 11 Prozent. Heilbronn traf es ebenso (minus 11 Prozent) wie Stuttgart (minus 26 Prozent) und den Kehler Nachbarhafen Straßburg, der ein Minus um über 26 Prozent auf 5.882.337 Ton- nen meldete. 3.620 Schiffe wurden 2018 im Hafen Kehl registriert, 16 mehr als 2017, die durchschnittliche Lademenge aber ging um 17 Prozent auf 951 Tonnen zurück - auch hier war das Niedrigwasser der Grund. Eisen- und Stahlwaren waren mit 69,3 Prozent oder 2.745.152 Tonnen die weitaus am meisten wassersei- tig umgeschlagene Gütergruppe. Allerdings ist darin der statistisch bislang nicht erfasste Empfang beim Innerhafenverkehr (von einer Hafenbeckenseite zur anderen oder von einem Hafenbecken zum anderen) enthalten. Er hat sich auf über 500.000 Tonnen belau- fen. Ohne ihn hätte man auf einen Rückgang von 15,3 Prozent blicken müssen. Feste Brennstoffe, Baustoffe, Mineralölprodukte und die Gruppe der übrigen Güter mussten durchweg Verluste hinnehmen, lediglich beim Getreide (61.508 Tonnen) gab es eine Zunahme um über 20 Prozent. Die Zahl der per Schiff umgeschlage- nen Containereinheiten (TEU, Twenty Foot Equivalent Unit) stieg leicht auf 33.627, die Tonnage, der in ihnen umgeschlagenen Güter ging jedoch zurück. Zählt man die über Lkw und Bahn abgewickelten Container hinzu, kommt das Terminal Kehl auf eine Verkehrsleistung von fast 139.000 TEU, und dies war ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von annähernd 30 Prozent. Erfreulich ist die Bilanz bei der Beschäftigung und den Arbeitsplät- zen im Hafen. 4.518 Arbeitsplätze wurden registriert, so viel wie nie zuvor in der 118-jährigen Kehler Hafen- geschichte. Gegenüber 2017 ist das ein Zuwachs von 4,7 Prozent. Der Anteil der Grenzgänger hat sich leicht auf 18,1 Prozent aller Arbeitsplatzinhaber erhöht. orn Fast 34.000 Container wurden im vergangenen Jahr per Schiff im Rheinafen Kehl umgeschlagen, dazu kamen über 100.000 Container, die per Lkw und Bahn abgewi- ckelt wurden. KLS Martin Group Gute Entwicklung im Jahr 2018 TUTTLINGEN. Der Medizintechnikhersteller, der vor allem in den Bereichen Implantate und Elektrome- dizin, chirurgische Laser, Sterilisationscontainer und Operationsleuchten, aber auch mit über 16.000 chi- rurgischen Instrumenten tätig ist, hat das Jahr 2018 mit einem Umsatzplus im oberen einstelligen Bereich abgeschlossen. Darauf verwies der geschäftsfüh- rende Gesellschafter des Unternehmens, Christian Leibinger, bei der diesjährigen internationalen Ver- triebstagung. Eine konkrete Umsatzzahl wurde nicht genannt, 2017 hatte die Gruppe einen Umsatz von 240 Millionen Euro erzielt. Am Wachstum im ver- gangenen Jahr waren außer Deutschland die USA, Italien, China, Saudi-Arabien, Russland, Brasilien, Japan und der Irak beteiligt, also auch Länder mit wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen. KLS Martin erzielt rund 90 Prozent des Umsatzes im Ausland und ist mit eigenen Tochter- und Partnerun- ternehmen weltweit vertreten. Die Produkte, die in Mühlheim an der Donau, Freiburg, Tuttlingen und im malaysischen Penang produziert werden, gehen in über 140 Länder. orn

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