Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'19 - Südlicher Oberrhein

3 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 41 Siedle Investitionen in Produktion und Logistik FURTWANGEN. Die S. Siedle & Söhne Telefon- und Telegrafenwerke OHG investiert an ihrem Stand- ort Furtwangen. Der Hersteller von Gegensprechan- lagen und anderer Gebäudekommunikationstechnik baut in seinem Logistikzentrum ein automatisches Kleinteilelager. Rund 1,8 Millionen Euro soll das einer Pressemitteilung zufolge kosten. Bereits im vergan- genen Jahr habe man rund 400.000 Euro in neue Ma- schinen und Technologien investiert, heißt es weiter. So sei beispielsweise die Metallsägerei modernisiert und ein neuer Kreissägeautomat installiert worden, gleichermaßen eine neue Wickelmaschine für Versor- gungsgeräte mit Spulen (siehe Bild). „Wir lagern nicht aus, sondern investieren in unsere Produktion vor Ort“, betont Richard Rutschmann, Geschäftsführer Technik. Siedle habe einen hohen Anteil an Eigenfer- tigung – etwa 80 Prozent der Wertschöpfung finden in Furtwangen statt. Siedle hat eine lange Geschichte am Standort Furt- wangen. Das Familienunternehmen wurde 1750 als Gießerei gegründet, Ende des 19. Jahrhunderts stell- te es die ersten Telefone her, in den 1930er-Jahren spezialisierte Siedle sich auf Haus- und Türtelefonie. In Deutschland erreichen die Türsprechanlagen aus Furtwangen heute einen Marktanteil von rund 50 Prozent. 2018 setzte die S. Siedle & Söhne OHG mit ihren 550 Mitarbeitern rund 88 Millionen Euro um. Der Exportanteil lag bei knapp 25 Prozent. ine Eine Siedle-Mitarbeiterin bedient die neue Wickel- maschine für Versor- gungsgeräte mit Spulen. Volksbank Rhein-Wehra Mehr bewegen für den gleichen Ertrag BAD SÄCKINGEN. Die Volksbank Rhein-Wehra hat in den zurückliegenden fünf Jahren deutlich zugelegt, auch 2018 lag das Wachstum im zweistelligen Bereich. Das berichtete der Vorstandsvorsitzende Werner Thomann Mitte Februar bei der Bilanzpressekonferenz seines Instituts in Bad Säckingen. Die Bilanzsumme stieg ver- gangenes Jahr um zehn Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Das erweiterte Geschäftsvolumen, also das gesamte vermittelte Geschäft inklusive der genossenschaftlichen Verbandspartner wie R+V Versicherung, wuchs um gut sechs Prozent auf 1,29 Milliarden Euro. „Wir spüren im Kundengeschäft unser Toprating“, sagte Thomann. Um in der anhaltenden Niedrigzinsphase die gleichen Ergebnisse wie früher zu erzielen, brauche man das Wachstum aber auch. „Das Geschäft ist heute volumengeprägt. Man muss deutlich mehr bewegen für den gleichen Ertrag“, erklärte Thomann. Das Kreditge- schäft legte um zehn Prozent auf 670 Millionen Euro zu, wobei sich das Wachstum gleichmäßig auf Wohnbau- und gewerbliche Kredite verteilte. Auch die Einlagen zeigten laut Thomann „eine sehr schöne Entwicklung“. Sie stiegen um 18 Prozent auf 772 Millionen Euro. Weil die Kundeneinlagen zur Refinanzierung beitragen, be- rechnet die Volksbank Rhein-Wehra bis heute keine Negativzinsen, betonte Thomann. Auch nicht für in- stitutionelle Anleger. Zins- und Provisionsüberschuss (inklusive Kontoführungsgebühren) summierten sich 2018 auf einen Rohertrag in Höhe von 20,7 Millionen Euro. Den leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr (2017: 21,8 Millionen Euro) begründete Thomann mit dem schwachen Aktienmarkt – man habe einen hohen Eigenanteil im Haus. „Wir haben aber trotzdem sehr gut gewirtschaftet und konnten den Börsenabschwung gut austarieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Der Verwaltungsaufwand (13,1 Millionen Euro) war geringer als im Vorjahr (2017: 13,3 Millionen). Der Jahresüber- schuss (nach Steuern und Bewertung) stieg leicht auf 2,05 Millionen Euro (2017: 2,02 Millionen). Das Geschäftsgebiet der Volksbank Rhein-Wehra erstreckt sich entlang von Hochrhein und Wehra im Südschwarzwald. Sie zählt rund 35.000 Kunden, knapp zehn Prozent davon sind laut Thomann Schweizer. Und annähernd die Hälfte der Kunden sind auch Mitglieder (14.233). Die Volksbank hat ihren Sitz in Bad Säckingen und betreibt sechs weitere Niederlassungen. Diejenige in Rheinfelden wird derzeit für knapp vier Millionen Euro neu gebaut und soll Ende 2020 bezogen werden. Die Zahl der Mitarbeiter lag vergangenes Jahr unverän- dert bei gut 130, darunter 15 Auszubildende und duale Hochschüler. kat

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