Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'19 - Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 3 | 2019 10 TITEL ZAHLEN & FAKTEN • Im neuen SC-Stadion gibt es insgesamt 34.700 überdachte Plät- ze, davon sind circa 18.400 Sitz- und circa 10.800 Stehplätze für Heimfans sowie circa 1.800 Sitz- und circa 1.600 Stehplätze für Gästefans. • VIP-Bereich: Circa 2.000 Business-Plätze sind geplant: Circa 1.500 VIP-Plätze sowie 20 Logen für je zehn Gäste und eine Premium- Lounge für knapp 300 Gäste. Dazu kommt ein Eventbereich. Im Schwarzwaldstadion gibt es rund 1.200 VIP-Plätze. • Anfahrt/Parken: Am Stadion werden circa 2.000 Park- und circa 3.000 Fahrradstellplätze. gebaut. Die Entfernung zu Stadtbahn und S-Bahn beträgt 800 beziehungsweise 900 Meter. • Neben dem neuen Stadion entstehen zwei Trainings- und drei Torwarttrainingsplätze, im Stadion an der Dreisam sollen die Frau- en- und Mädchenmannschaften ab Sommer 2020 trainieren und spielen. Und auch die U23-Mannschaft der Herren soll hier die Heimspiele austragen. Bislang spielen sie alle im Möslestadion. erschließen. Dazu kommen weitere Parkplätze für Pkw und Fahrräder, die an spielfreien Tagen auch Besucher von Universität und Messe nutzen können, verschiedene Bushaltestellen für Heim- und Gästefans sowie die neue Stadtbahnhaltestelle „Stadion“, die die Linie zur Messe erhalten wird. Diese wird zeitgleich gebaut. Finanziell profitiert Freiburg umgekehrt auch vom Sportclub: Die sogenannte direkte ökonomische Wert- schöpfung an Spieltagen beträgt für die Stadt aufs Jahr gerechnet 3,2 Millionen Euro. So viel Geld geben die Stadionbesucher außerhalb der Spielstätte in Freiburg aus. Sie teilen sich folgendermaßen auf: 800.000 Euro entfallen auf Übernachtungen in Hotels, 770.000 Euro auf Verpflegung und damit Gaststätten, Restaurants und Lebensmittelhändler. Mit rund 660.000 Euro pro- fitiert der lokale Einzelhandel im Jahr von den shoppen- den Stadiongängern. Und 740.000 Euro fließen für de- ren An- und Abreise in die Stadt – vor allem an örtliche Verkehrsbetriebe, die Stadt Freiburg selbst oder lokale Tankstellenbetreiber. Mit weiteren 260.000 Euro profi- tiert die sonstige lokale Wirtschaft. Dazu kommen 5,5 Millionen Euro, die SC-Fans beim Schauen der Spiele im Jahr in Kneipen ausgeben, und 3,15 Millionen Euro für Essen und Getränke beim Gucken der Spiele des SC zu Hause. All dies geht aus der Wertschöpfungs- analyse des Forschungs- und Beratungsunternehmens Nielsen Sports für die Saison 2017/2018 hervor. Dazu kommen laut der Analyse indirekte Einnahmen für die Stadt durch die mediale Berichterstattung über den Verein in Höhe von 64,5 Millionen Euro (sogenannter Quality-Index-Werbewert). A uch wenn zurzeit mit Hochdruck gebaut wird: Damit die beiden Bundesligateams des SC Freiburg – der Verein will das Schwarzwald- stadion nach dem Auszug der Männer ab der Saison 2020/21 für seine Frauen- und Mädchenmannschaf- ten nutzen – tatsächlich in eineinhalb Jahren umziehen können, darf nichts mehr schiefgehen. Ob das gelingt, hängt auch von verschiedenen ausstehenden Ge- richtsentscheidungen ab. Gegen die Baugenehmigung haben Anwohner beim Verwaltungsgericht Freiburg Klage eingereicht und einen Baustopp beantragt, bis über ihre Klage entschieden ist. Über einen Baustopp entscheidet das Verwaltungsgericht voraussichtlich bis Ende März, hieß es von dessen Pressesprecher Klaus Döll Anfang Februar. Auch beim Verwaltungs- gerichtshof (VGH) Baden-Württemberg in Mannheim stehen noch Entscheidungen aus. Zum einen haben Stadiongegner eine einstweilige Anordnung gegen den Bebauungsplan beantragt, zum anderen laufen zwei luftverkehrsrechtliche Verfahren, in denen es laut VGH-Pressesprecher Matthias Hettich um die Teilentwidmung des Verkehrslandeplatzes Freiburg geht. „Eine Aussage dazu, wann hierüber entschieden wird, kann derzeit nicht gemacht werden“, sagte er im Februar. Auch ein längerer Wintereinbruch könnte den ohnehin straffen Zeitplan ins Wanken bringen. „Für uns ist ein spielfertiges Stadion zum Saisonstart 2020/21 von großer Bedeutung“, sagt SC-Vorstand Oliver Leki. „Sicher wird dann noch nicht jeder Bord- stein gelegt und jeder Baum gepflanzt sein.“ Susanne Maerz Bild: Maerz Die Stadionbau- stelle Mitte Februar vom Wolfsbuck aus betrachtet.

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