Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

8 TITEL bände – bei Gericht gilt das JVEG (Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz). Eine nachhaltige, das heißt auf lange Zeit angelegte Gründung ist laut Schemmer in der Branche nicht einfach. Die ersten fünf Jahre seien schwierig, dann folgten fünf Jahre auf einem Niveau, das man „so lala“ bezeichnen kann, dann läuft es ordentlich. Wichtig sind Offenheit, Ehrlichkeit, Solidität. Firmen in zweiter oder dritter Generation sind nicht die Regel. Man- che Unternehmen verschwinden einfach vom Markt, nachdem ihr Besitzer ins Rentenalter gekommen ist, manche werden verkauft (hier sollte man keine über- triebenen Vorstellungen haben) und manche wiederum gehen auf die Kinder über. Eine Hausverwaltung in Konstanz übernommen Kathrin Welter (43) beispielsweise ist 2008 in das von ihrer Mutter gegründete Unternehmen eingestiegen. Die Diplombetriebswirtin, die zuvor in einigen grö- ßeren Unternehmen gearbeitet hatte, machte 2013 noch den Immobilienfachwirt und ist außerdem Im- mobilienmediatorin. Das ist einerseits ein weiteres Standbein ihrer Firma, aber auch eine wichtige Hilfe bei Eigentümerversammlungen. 2014 hat sie mit der Firma die Verwalterverträge und das seit fast 30 Jah- ren bestehende und besonders in Zeiten der Hand- werkerüberlastung wichtige Netzwerk übernommen. Das Unternehmen wurde in eine GmbH umgewandelt. Das Geschäft läuft inzwischen so gut, dass sie, neben dem Firmensitz in Konstanz-Wallhausen eine Filiale in Uhldingen aufmachen konnte. Welter engagiert sich sowohl im Verband, als auch in der Nachwuchsarbeit. So ist sie Mitglied des Verwalterfachausschusses des IVD Süd und des Prüfungsausschusses für Immobilien- kaufleute bei der IHK Hochrhein-Bodensee. Die Maklerfirma der Mutter auf eine neue Basis gestellt Ein Beispiel für die gelungene Übernahme eines Mak- lerbüros ist Leo Beyer (34). Der Architekt (Diplom an der Universität Karlsruhe) hat nach Lehr- und Wander- jahren in Architektur- und Planungsbüros sowie einer Maklerfirma 2015 die Firma seiner Mutter Lydia Beyer in Freiburg übernommen. Das Angebot der Firma hat er aus dem Wohn- auch in den Gewerbeimmobilienbe- reich kräftig erweitert. Neue Aktivitäten sind auch un- abhängige Baufinanzierungen sowie die Optimierung von Immobilien. Dabei helfen Partnerunternehmen seiner Bürogemeinschaft im roten Herdergebäude in Freiburg, die aus Architekten, Bauphysikern, Baulei- tern und Juristen besteht. Leo Beyer setzt neben der Digitalisierung und Prozessautomation auf schnellere Aufbereitung und professionelle Darstellung der Ob- jekte. Das Team der Firma ist von vier Mitarbeitern auf 13 gewachsen (darunter mehrere junge Leute, die in dualen Studiengängen eine Ausbildung machen), der Umsatz ist kräftig gestiegen. Beyer hatte neben seiner Ausbildung und dem familiären Fluidum große Vorteile in Form des Netzwerkes seiner Mutter und Katrin Welter Diplom-Betriebswirtin und Inhaberin der Firma Welter – Immo- bilien&Hausverwal- tungen in Konstanz Bild: Fotolia - contrastwerkstatt

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