Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'19 - Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 1 | 2019 12 LEUTE STUTTGART/REGION Für „herausragende unternehmerische Leistun- gen und zum Dank für besondere Verdienste um die baden-württembergische Wirtschaft“ hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister- Kraut Anfang Dezember im Neuen Schloss in Stuttgart die Wirtschaftsmedaille des Landes an elf Unternehmerinnen und Unternehmer so- wie an drei Firmen verliehen. Unter den Ausge- zeichneten ist Felicia M. Rosenthal . Die pro- movierte und habilitierte Medizinerin gründete 1994 die Cellgenix GmbH , die ein Jahr später die europaweit erste Herstellerlaubnis für Blutstammzellen erhielt. „Unter Ihrer Ge- schäftsführung hat sich Cellgenix zu einem der führenden Entwickler und Hersteller im Bereich der klinischen Zelltherapie und regenerati- ven Medizin entwickelt“, sagte Hoffmeister-Kraut in ihrer Laudatio. Als erste Ausgründung der Uniklinik Freiburg sei das Unternehmen das Paradebeispiel für Technologietransfer. 1996 folgte die Grün- dung der Tochtergesellschaft Metreon Bioproducts GmbH , die im Bereich der Zellprozessierung tätig ist. Zudem engagiert sich Ro- senthal ehrenamtlich: Sie war Gründungsmitglied des Branchenver- bands Biotechnologie-Industrie BIO Deutschland und arbeitet seit vielen Jahren im Industrieausschuss der IHK Südlicher Oberrhein, seit 2016 ist sie dessen stellvertretende Vorsitzende. Die Wirtschaftsmedaille des Landes erhielt auch die geschäftsführende Gesellschafterin der Weißer +Grießhaber GmbH in Mönchweiler im Schwarzwald-Baar-Kreis, Ute Grießhaber . Sie ist 1991 in das von ihren Eltern gegründete Unternehmen eingestiegen und hat 2001 die Geschäftsführung übernommen. Wei- ßer +Grießhaber produzierte anfangs Kunst- stoffteile für die Uhrenindustrie, heute Lösun- gen für Kunden aus der Automobil-, Gebäude- und Sanitärindustrie sowie dem Industrie- und Konsum- güterbereich. „Die außergewöhnliche technische Expertise, Innova- tionsstärke und -bereitschaft Ihres Unternehmens bilden das siche- re Fundament für die weitere dynamische Entwicklung“, lobte Ministerin Hoffmeister-Kraut. Grießhaber biete durch gezielte Schu- lungen und spezielle Förderungen auch ungelernten Mitarbeitern Qualifizierungs- und Entwicklungschancen. Zudem pflegt sie enge Kooperationen mit mehreren Schulen und hat ein internes Karriere- programm aufgelegt. Seit diesem Jahr gehört sie dem Vorstand des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden (WVIB) an, und sie ist Mitglied der Vollversammlung der IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg. Außerdem erhielt die Frammelsbeger R. Ingenieur-Holzbau GmbH aus Oberkirch die Wirtschaftsmedaille des Landes, die Lukas und Paul Frammelsberger , Geschäftsführer in zweiter Ge- neration, entgegennahmen. Das 1984 gegründete Unternehmen plant und montiert mit rund 50 Mitarbeitern individuelle Holzhäu- ser in Modulbauweise. „Das Thema Nachhaltigkeit zeichnet Ihr Unternehmen aus“, sagte Hoffmeister-Kraut – „in der Unterneh- mensgeschichte und der täglichen Arbeit“. Der Betrieb verbinde gekonnt Tradition mit Moderne, den alten Baustoff Holz mit mo- dernen Technologien. „So sieht erfolgreiches Handwerk in Baden- Württemberg heute aus“, lobte die Ministerin. ine VILLINGEN-SCHWENNINGEN Nach 48 Jahren bei ein und demselben Unter- nehmen ist Hans Mack (65, Bild), Geschäfts- führer der Aluminium Werke GmbH Villingen (AGVS), Ende des Jahres in den Ruhestand ge- gangen. Das Berufsleben des gelernten Indus- triekaufmanns teilt sich in zwei Abschnitte: Von 1970 bis 1995 arbeitete Mack als Ange- stellter der damaligen Aluminium Gießerei Vil- lingen, nach Insolvenz und Management-by- out dann von 1995 bis 2018 als Gesellschafter und Geschäftsführer. „Die Neugründung der AGVS im Jahr 1995 war geprägt von schwierigen wirtschaftlichen und juristischen Rahmen- bedingungen“, berichtet Mack. Es sei aber letztlich eine richtige und erfolgreiche Entscheidung gewesen. Das Geschäftsjahr 2018 schloss der scheidende Geschäftsführer mit einem Umsatzrekord von rund 50 Millionen Euro ab. Damit hat sich der Umsatz unter sei- ner Leitung in etwa verzehnfacht. Die Zahl der Mitarbeiter der Alumi- nium Werke stieg seit 1995 von 45 auf 230. Die Geschäftsführung liegt jetzt in den Händen von Uwe Klier (51) und Helmut Züfle (57). Beide arbeiten seit vielen Jahren in der AGVS. Klier verantwortet den kaufmännischen, Züfle den technischen Bereich. Mack bleibt dem Unternehmen als Gesellschafter und Beiratsvorsitzender verbun- den. Er übt(e) zudem zahlreiche Ehrenämter aus. Seit über 15 Jahren gehört Mack der Vollversammlung der IHK Schwarzwald-Baar-Heu- berg an und war Rechnungsprüfer der Kammer. Er sitzt im Gemein- derat seines Heimatorts Königsfeld und engagierte sich als ehren- amtlicher Arbeitsrichter sowie bei mehreren Vereinen. Im Ruhestand freut sich der 65-Jährige nun auf mehr Zeit für Sport und Kultur so- wie für die Familie. Mack ist seit 42 Jahren verheiratet. Er hat zwei erwachsene Töchter und fünf Enkel. ine FREIBURG Der Verlag Herder hat sich neu organisiert und eine neue Position geschaffen. Neben den zwei bisherigen Geschäftsführern Manuel Herder (52) und Roland Grimmels- bach (52) gibt es nun einen stellvertretenden Geschäftsführer, der zugleich verlegerischer Geschäftsleiter ist. Diese Stelle hat Stefan Orth (50, Bild) übernommen. Der promovier- te Theologe soll die Verantwortung für die programmatische Arbeit des Hauses über- nehmen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verlags. Zu Orths Aufgaben gehören demnach „die Fokussierung der Programm- arbeit und die Abstimmung der unterschiedlichen Programmberei- che des Verlagshauses“. Ziel seien die Profilierung und bessere Abstimmung, um Synergien zwischen Fach- und Allgemeinmarkt zu nutzen. Orth ist seit 1998 Redakteur der theologischen Monats- zeitschrift „Herder Korrespondenz“ und seit 2014 deren stellver- tretender Chefredakteur. Seit 2015 leitet er den Bereich Theologi- sche Zeitschriften und ist seit 2017 für diesen Bereich auch stellvertretendes Mitglied in der Geschäftsleitung. Zudem ist Orth (Mit-)Herausgeber einer Reihe von Büchern. Herder wurde vor über 220 Jahren in Freiburg gegründet und ist in sechster Generation in Familienbesitz. Der Verlag beschäftigt 150 Mitarbei- ter am Stammsitz in Freiburg sowie 20 in München. ine

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