Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'18 - Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 9 | 2018 42 UNTERNEHMEN FREIBURG. Die Modehäuser Kaiser in Freiburg haben sich breiter aufgestellt: Mitte Juli präsentierten sie ihr neues, fünfköpfiges Füh- rungsteam. An dessen Spitze steht der Betriebswirt Frank Motz. Er ist alleiniger Inhaber der Modehäuser, die Geschäftsführung teilt er sich mit Heinz-Peter Böker. Dies hatte Gerhard Kaiser, der bis zu seinem Tod nach einer Krebserkrankung Mitte Mai das Familien- unternehmen als Inhaber geführt hatte, so verfügt. So wollte er dafür Sorge tragen, dass das Unternehmen in Familienhand bleibt und weiterbesteht. Die Modehäuser Kaiser haben fünf Standorte in der Freiburger Innenstadt und beschäftigen über 260 Mitarbeiter. Den Grundstein hatte Ernst Kaiser im Jahr 1948 gelegt, als er sein Herrenmodehaus gründete. Dort betreute seine Frau Zita Kaiser eine Etage mit Da- menoberbekleidung, bevor sie 1960 ein Damenmodehaus eröffnete. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1976 und bis zu ihrem eigenen Tod 2011 führte Zita Kaiser die Unternehmensgruppe, 1991 holte sie ihren Adoptivsohn Gerhard Kaiser in die Geschäftsführung. Als dessen Assistent war Frank Motz, der Großneffe Zita Kaisers, 1997 ins Unternehmen eingestiegen. Seit 2016 ist der 46-Jährige Teil der Geschäftsführung. Er verantwortet die Finanzen. Heinz-Peter Böker, 60 Jahr alt und seit 1984 im Unternehmen, ist seit 2002 Geschäftsführer und für den Bereich Mode zuständig. Seine Frau, die Personalleiterin Barbara Böker, ist die Großnichte von Ernst Kaiser. Sie gehört genauso wie Karin Miller (Leiterin Einkauf) und Carmen Siecke (Leiterin Marketing und Kommunikation) zum neuen Führungsteam, mit dem das Unternehmen künftig öffentlich präsent sein will – und nicht mehr nur mit einer Person wie zuvor. Auch konzeptionell stellen sich die Modehäuser Kaiser neu auf: „Wir werden uns Richtung Onlinehandel öffnen“, kündigte Böker an. Seit März können Kunden auf der Website Kleidungsstücke reservieren und am Folgetag in einer der Filialen abholen. Auf Wunsch werden sie ihnen auch zugeschickt. Der Onlinehandel sei aber eher ein Vehikel. „Es geht darum, im Internet auffindbar zu sein“, sagte Böker mit Blick auf die große Konkurrenz aus dem Internet sowie den Rückgang der Kundenfrequenzen in der Innenstadt. Daher werde auch die Aufenthaltsqualität immer wichtiger, sagte Böker. Er verwies auf die zwei Cafés im Damenhaus, die Beratungsdichte und -qualität, die weiter gesteigert, sowie das Sortiment, das weiter verändert werden soll. Dieses Jahr wird zudem das Erdgeschoss des Damenhauses neu gestaltet. Rund 500.000 Euro werden in den Ladenbau investiert. Zudem soll für rund 300.000 Euro die Beleuchtung des gesamten Hauses auf LED umgestellt werden. Angestoßen wurden all diese Veränderungen noch zu Lebzeiten von Gerhard Kaiser. mae Das neue Füh- rungsteam der Kai- ser Modehäuser: Carmen Siecke, Frank Motz, Karin Miller sowie Barba- ra und Heinz-Peter Böker (von links) und ein Blick ins Untergeschoss des Kaiser Damen- hauses. Modehäuser Kaiser stellen sich breiter auf Erweiterte Führungsriege, Umbau und Webshop Management-Buy-out der Rehatec Planungsgesellschaft Wieder eigenständig RIEGEL. Nach fast zwanzig Jahren Konzernzugehörigkeit firmiert die Rehatec Planungsgesellschaft mbH infolge eines Manage- ment-Buy-outs wieder eigenständig. Die bisherigen Geschäfts- führer Robert Wehrle und Georgios Dimitriou sowie der Prokurist und heutige Geschäftsführer Frank Ganter haben das auf Archi- tekturplanung und technische Gebäudeausrichtung spezialisierte Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar zu 100 Prozent von der M+W Group übernommen. Zu dem international agierenden Ge- bäudetechnik- und Anlagenbauunternehmen aus Stuttgart hatte Rehatec seit 1999 mehrheitlich gehört. „Das ist ein großer Schritt zurück in die Eigenständigkeit“, sagt Wehrle. Man habe als erfahrenes Beratungs- und Planungsbüro so die Möglichkeit, sich mit einer stabilen Unternehmensstruktur flexibel und unabhängig im Markt zu positionieren und weiterzuentwickeln. Rehatec startete vor 30 Jahren als kleines Ingenieurbüro mit der Spezialisierung auf Reinraumtechnik für die Halbleiterindustrie und entwickelte sich über die Jahre zum Spezialisten für Architektur-, Prozess- und Gebäudetechnik. Zu den Kunden zählen Kommunen und andere Auftraggeber der öffentlichen Hand, namhafte For- schungseinrichtungen und Industriekunden verschiedener Bran- chen, beispielsweise aus der Luftfahrt und Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie der Medizin- und Elektrotechnik. Rehatec beschäftigt heute etwa 45 Mitarbeiter an den zwei Standorten in Riegel am Kaiserstuhl und in Ofterdingen bei Reutlingen. ine

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