Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September'18 - Hochrhein-Bodensee

Wirtschaft im Südwesten 9 | 2018 46 UNTERNEHMEN PREISE Die Benz GmbH aus Haslach hat den ba- den-württembergischen Mittelstandspreis „Lea“ (Leistung, Engagement, Anerken- nung) für ihr vorbildliches, soziales Enga- gement erhalten. Der Werkzeugsystemeher- steller engagiert sich gemeinsam mit dem Club 82 – einem Freizeitclub für Menschen mit Beeinträchtigung – im Projekt „Wir für euch“, das behinderte und nichtbehinderte Menschen im Ehrenamt zusammenbringt. In mehreren Aktionen jährlich unterstützt das 2015 initiierte Projekt soziale Einrichtungen oder die Umwelt im Raum Haslach. Benz hat den von Caritas, Diakonie und Landeswirt- schaftsministerium verliehenen, undotierten Preis in der Kategorie bis 500 Mitarbeiter gewonnen. Fast 300 Unternehmen hatten sich darum beworben. Zwei Innovationen aus der Region wurden dieses Mal beim bundesweitenWettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeich- net: ein winziger Quantensensor für neue Messverfahren, den das Fraunhofer-Insti- tut für Angewandte Festkörperphysik aus Freiburg entwickelt hat und der beispiels- weise Hirnströme messen kann, sowie das Datenanalyseprojekt „ CorelAid “ des gleich- namigen Konstanzer Vereins, das Datenana- lyse für Organisationen mit sozialemAuftrag fördern soll. In der sechsten Runde desWettbewerbs „100 Orte Industrie 4.0“ hat das baden-württem- bergische Wirtschaftsministerium 14 Unter- nehmen prämiert, die innovative Impulse für die smarte Produktion gesetzt haben. Darunter sind vier Firmen aus der Region: die Enit Energy IT Systems GmbH aus Freiburg, die Fischerwerke GmbH & Co . KG aus Denzlingen, die Hobart GmbH aus Offenburg und Rombach Automation aus St.Georgen. DieAgentur Land-in-Sicht aus Sulzburg hat den vierten Platz beim Landeswettbewerb Tourismus Digital und damit 5.000 Euro ge- wonnen. Ausgezeichnet wurde ihr gemein- sames Projekt mit der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg. „Digital Tourism Experts“ ist ein Spracherkennungssystem, das Inhalte lokaler Experte erfasst sowie auf einer Datenbank sammelt und sichert. So soll die Qualität touristischer Daten inhalt- lich und technologisch verbessert werden. Badischer Winzerkeller im Jahr 2017 Mehr Umsatz trotz geringerer Ernte BREISACH. Eine schwierige Ernte, eine Konzentration auf die Mar- ken und eine Umsatzsteigerung – damit lässt sich das Geschäftsjahr 2017 des Badischen Winzerkellers in Breisach charakterisieren. „Die Frühjahrsfröste im April haben das Jahr ganz erheblich bestimmt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft Peter Schuster im Juli vor der Presse. Sein Vorstandskollege Eckart Escher betonte: „Das kannte man so aus den 1980er-Jahren. Das war ein Ereignis, das das Denken der Winzer in Zukunft prägen wird.“ Geprägt hat es auch die Arbeit der Breisacher: Da ihre Mitglieder ihnen 27 Prozent weniger Trauben als 2016 lieferten – die Eingangsmenge ging von 17,2 auf 12,2 Millionen Liter zurück –, mussten sie zukaufen, um ihre Verträge mit dem Handel erfüllen zu können. Auf Einzelhandel und Discounter entfallen rund 80 Prozent des Umsatzes. Seine Geschäfte konnte der Badische Winzerkeller 2017 indes zum zweiten Mal in Folge steigern: Der Umsatz erreichte 44,8 Millionen Euro, das ist ein Zuwachs von 6,2 Prozent im Vergleich zu 2016. Ge- tragen wurde das Wachstum vor allem von den Marken. Das sind beim Wein Martin Schongauer sowie Heinrich Hansjakob und beim Sekt Schloss Munzingen. Diese haben 2017 einen Umsatzanteil von rund 25 Prozent erreicht. „Qualität und Marken werden immer wichtiger“, sagte denn auch Marketingleiter Christof Joos und verwies zudem auf die neue Dachmarke Sonnenwein mit mehreren Linien. Der Badische Winzerkeller investierte 2017 insgesamt 2,6 Millionen Euro in verschiedene Anlagen, unter anderem in neue, kleinere Edel- stahltanks. Dieses Jahr werden rund 2,1 Millionen Euro beispiels- weise in neue Abfüll-, und Kühlanlagen sowie eine neue Etikettier- maschine gesteckt. Der Winzerkeller beschäftigte inklusive seiner Tochtergesellschaften Wein Trans sowie Gräflich von Kageneck’sche Wein- & Sektkellerei im Jahresschnitt 2017 rund 200 Mitarbeiter und hat 51 Mitglieder. Darunter sind 29 voll- sowie 22 teilanliefernde Win- zergenossenschaften, die wiederum 4.000 Winzer(familien) zu ihren Mitgliedern zählen und zusammen eine Rebfläche von 1.708 Hektar bewirtschaften. Seinen Mitgliedern zahlt der Badische Winzerkeller Traubengeld für die angelieferte Menge aus, der Jahresüberschuss fällt daher traditionell gering aus. Vergangenes Jahr waren es rund 40.700 Euro. Qualitativ lag der Jahrgang 2017 laut Eckart Escher im Durchschnitt. „Jetzt steht eine gute Ernte vor der Tür“, sagte er mit Blick sowohl auf Qualität als auch Quantität der Trauben. „Ich hoffe, dass wir die Preise halten können.“ mae Blick auf den Firmensitz des Badischen Winzerkellers in Breisach.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2MDE5