5 | 2018
Wirtschaft im Südwesten
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AKTUELLE WARNUNG
Das Landeskriminalamt (LKA) hat eine aktuelle Warnung vor
gefährlichen Cyberangriffen herausgegeben. Dabei geht es um
sogenanntes IP-Spoofing, das ist eine Art „Wegwerf-E-Mail-
Adresse“. Hier können die Empfänger anhand der Absenderzeile
nicht zwischen echtem Absender wie Geschäftsführer, Kunde
oder Vertragspartner und gespoofter E-Mail unterscheiden. Die
von den Tätern generierte E-Mail-Adresse stimmt exakt zum
Beispiel mit der des Geschäftsführers überein, und beim Nut-
zen der Antwortfunktion erhält nur der Täter die Antwort. Die
Betrüger täuschen beispielsweise dringende Geschäfte vor und
behaupten, die Kontonummer habe sich geändert. Das Landes-
kriminalamt rät, bei ungewöhnlichen Vorgängen rückzufragen
und intern zu klären, statt aus falsch verstandener Pflichterfül-
lung zu handeln. Beschäftigte sollten keine Zahlungsanweisun-
gen aufgrund einer E-Mail ausführen, wenn Geschäftsvorgänge
oder Empfänger nicht hinreichend bekannt sind, und sich nicht
dazu hinreißen lassen, gegen interne Regelungen wie das Vier-
Augen-Prinzip zu verstoßen. Bei Hinweisen auf Vertraulichkeit,
Geheimhaltung oder eilige Zahlung ist Misstrauen geboten. In
verdächtigen Fällen rät das LKA, nicht die Antwortfunktion des
E-Mail-Programms zu nutzen, sondern die Adresse selbst ein-
zugeben. Und sich im Zweifel an die Polizei zu wenden.
kat
Bild: nito - Fotolia
Betriebssystems und der Sicherheitssoftware machen. „Angriffe
finden häufig über bereits geschlossene Sicherheitslücken statt“,
warnte Scheible. Der Grund dafür sei, dass die Patches noch nicht
eingespielt wurden. Im Verdachtsfall empfahl er, einzelne Geräte
zu isolieren und einfach mal ein, zwei Tage zu warten. „Der Faktor
Zeit hilft enorm bei der Erkennung von Schadsoftware.“ Vorsicht
ist immer noch bei vielen USB-Anschlüssen geboten. „Das können
falsche Freunde sein“, sagte der LKA-Experte Lacker.
Wie zuvor erwähnt lassen sich laut IT-Experte Scheible allerdings
auch im Nutzerverhalten einige Sicherheitslücken schließen. So
verraten viele ihre Passwörter nicht nur allzu freiwillig, sondern zeigen
auch wenig Kreativität bei deren Wahl. In einer beim Softwareherstel-
ler Adobe gehackten Liste tauchte beispielsweise 1,9 Millionen Mal
das gleiche Passwort auf: „123456“. Geburtstage bieten ebenfalls
keine große Sicherheit, zumal sie oft Teil des Nutzerprofils sind.
Scheible schlug vor, von standardisierten Schreibweisen abzuwei-
chen, beispielsweise mithilfe von Dialekten.
Im schlimmsten Fall können Cyberangriffe ein Unternehmen komplett
lahmlegen. Dann fährt morgens kein Computer hoch, die Produktion
läuft nicht, keine Kasse funktioniert, ebenso wenig der Onlineshop
oder das Lagersystem. Um solchen Schäden zumindest finanziell vor-
zubeugen, kann sich eine Cyberversicherung lohnen. Christina Hübner,
Cyberexpertin der Axa Versicherung, empfahl den Unternehmern eine
dezidierte Risikoanalyse nach dem Motto „Wo sind meine Kronjuwe-
len?“. Außerdem müssten sie prüfen, welche womöglich durch eine
Cyberattacke verursachten Schäden bereits von bestehenden Versi-
cherungen abgedeckt würden. Das sind insbesondere Personen- und
materielle Schäden. Immaterielle und Vermögensschäden dagegen
erfasse nur die Cyberversicherung. Sie lohne sich also vor allem dann,
wenn Daten eine wichtige Rolle spielen.
kat