Wirtschaft im Südwesten
5 | 2018
44
Unternehmen
Progress-Werk Oberkirch
So viel neues Werkzeug wie noch nie
OBERKIRCH.
Die Progress-Werk Oberkirch AG
(PWO) hat 2017 das größte jemals benötigte Neu-Werk-
zeugvolumen realisiert. Das teilte das Unternehmen
beim Verkünden der Zahlen für das abgeschlossene
Geschäftsjahr mit. Grund dafür sind viele neue Auf-
träge, die der Automobilzulieferer erhalten hat – zum
Beispiel für Elektromotorengehäuse für Scheibenwi-
scher, Sitzteile und sogenannte Querträger, also den
Unterbau von Instrumententafeln. PWO muss für je-
des neue Teil, für das es beauftragt wird und das es
aus Stahl presst, ein neues Werkzeug fertigen. Erst
Ende 2017 hatte PWO einen Großauftrag mit einem
Lifetimevolumen von 80 Millionen Euro erhalten, von
dem allein sechs Millionen auf Werkzeuge entfallen
(wir berichteten).
Trotz des Neu-Werkzeugrekords hat sich vergangenes
Jahr das Neugeschäft von PWO normalisiert: Nach ei-
nem Rekord im Jahr 2016 mit rund 730 Millionen Euro
erreichte es 2017 ein Volumen von 300,4 Millionen
Euro. Damit lag es laut Pressemitteilung „leicht über
dem Rahmen der aktuellen Wachstumsplanung“. PWO
ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung an-
spruchsvoller Metallkomponenten und Subsysteme für
Automobile in Leichtbauweise. Das Portfolio umfasst
mehr als 1.000 Produkte.
An fünf Produktions- und vier Montagestandorten in
Europa, auf dem amerikanischen Kontinent und in
China sind rund 3.400 Mitarbeiter beschäftigt, 1.645
von ihnen am Hauptsitz in Oberkirch (Stand Ende
2017). Hier wurde vergangenes Jahr ein Umsatz von
256 Millionen Euro erwirtschaftet, das sind 28 Mil-
lionen Euro mehr als 2016. Konzernweit stiegen die
Umsatzerlöse auf 461 Millionen Euro (2016: 409,6
Millionen Euro). Die Gesamtleistung erreichte einen
Wert von 483,1 Millionen Euro (2016: 423,5 Millionen
Euro). Das ist ein Plus von gut sechs beziehungsweise
gut acht Prozent – der Beitrag aus höheren Material-
preisen von jeweils rund 25 Millionen Euro ist darin
nicht enthalten. Die im vergangenen Jahr gestiegenen
Stahlpreise seien an die Kunden weitergegeben worden
und hätten daher keine Auswirkung auf das Ergebnis,
hieß es vom Unternehmen. Das EBIT vor Währungsef-
fekten stieg von 21,6 auf 23,4 Millionen Euro, inklusive
Währungseffekte von 19,7 auf 20,5 Millionen Euro. Das
Periodenergebnis betrug 10,1 Millionen Euro (2016: 9,5
Millionen Euro), die Eigenkapitalquote blieb mit rund
29 Prozent stabil.
Trotz der Rekordaufwendungen für neues Werkzeug
konnte ein positiver Free Cashflow von 4,3 Millionen
Euro (2016: 13 Millionen Euro) erzielt werden. Erreicht
wurde dies laut PWO durch eine strikte Bilanzsteue-
rung, insbesondere durch die Vereinbarung höherer
Anzahlungen sowie die Begrenzung der Investitionen
auf 32,8 Millionen Euro (2016: 29,7 Millionen Euro).
Dieses Jahr will PWO einen Umsatz von 500 Millionen
Euro und ein EBIT zwischen 25 und 26 Millionen Euro
erwirtschaften.
mae
Blick in die Produktion der
PWO in Oberkirch – hier die
Detailansicht eines Stufen-
pressenwerkzeugs.
Synergie Personal Deutschland GmbH
Besonders erfolgreich in Südbaden
KARLSRUHE/FREIBURG.
Die südbadischen Stand-
orte der Synergie Personal Deutschland GmbH waren
2017 überdurchschnittlich erfolgreich: Der Karlsruher
Personaldienstleister setzte vergangenes Jahr 62,3
Millionen Euro um, das ist ein Plus von 1,3 Prozent ge-
genüber dem Vorjahr. 25,6 Prozent des Umsatzes ent-
fielen auf die fünf südbadischen Standorte in Freiburg,
Müllheim, Lörrach, Lahr und Villingen-Schwenningen.
Hier sind rund 500 der insgesamt rund 2.500 Mitarbei-
ter des Unternehmens beschäftigt. Die Niederlassung
Müllheim mit ihren über 200 Mitarbeitern ist zugleich
der größte der deutschlandweit 38 Standorte. Als
Gründe für die Größe nannte Marketingleiterin Carola
Schneider „zum einen die erfolgreichen Kundenun-
ternehmen vor Ort, die einen hohen Personalbedarf
haben, und zum anderen unsere Rekrutierungsstärke
unter anderem im Elsass, sodass wir Anfragen gut be-
setzen können“. Eine weitere Besonderheit der Region:
Hier, und vor allem in der Niederlassung in Lörrach mit
ihren rund 50 Mitarbeitern, liegt laut Carola Schneider
das Augenmerk auf dem Thema Personalberatung/
Direktvermittlung. Diese Dienstleistung sei aufgrund
des Fachkräftemangels auch in Kombination mit der
Nähe zur Schweiz besonders gefragt.
mae