Wirtschaft im Südwesten
5 | 2018
42
Unternehmen
Tesa-Werk in Offenburg
In gesättigtem Markt erneut gewachsen
OFFENBURG.
Die Tesa SE wächst weiter – und mit
ihr auch das Werk in Offenburg. Der Umsatz des Kon-
zerns stieg 2017 organisch um 10,6 Prozent (nominal
plus 9,8 Prozent) auf rund 1,26 Milliarden Euro (Vorjahr
1,15 Milliarden Euro). Das betriebliche Ergebnis (EBIT)
erreichte 207,5 Millionen Euro, die Umsatzrendite auf
EBIT-Basis stieg von 16,2 auf nun 16,5 Prozent. Am
stärksten gewachsen ist nach Rückgängen im Vorjahr
der Bereich Elektronik in Asien. Asien ist laut Presse-
sprecher Reinhart Martin inzwischen der zweitwichtigs-
te Markt für Tesa nach Europa. 2017 entfielen etwa drei
Viertel des Konzernumsatzes auf Industriebranchen wie
Elektronik und Automobil. Für diese stellt Tesa Produkte
für Smartphones, Tablet-PCs und Autos her.
Auch der Consumerbereich – darauf liegt der Schwer-
punkt im Offenburger Werk – hat sich wie schon im
Vorjahr gut entwickelt. Dass er weniger stark gewach-
sen ist als die anderen liege daran, „dass wir uns in
einem stark gesättigten Markt bewegen“, so Martin.
In Offenburg werden zum Beispiel Tesafilm und Tesa-
Powerstrips für ganz Europa produziert, aber auch
Hightechklebebänder für die Elektronik- und Automo-
bilindustrie. Rund 2.000 verschiedene Produkte wurden
2017 in Offenburg hergestellt, die Produktionsmenge
betrug rund 250 Millionen Quadratmeter. Damit ist
das Tesa-Werk Offenburg der volumenmäßig größte
Produktionsstandort des Konzerns. In das Werk werde
kontinuierlich investiert, so Reinhart Martin. Die Mitar-
beiterzahl in Offenburg stieg im Vergleich zu 2016 um
10 auf 430. Im gesamten Konzern waren zum Jahresen-
de 4.457 (Vorjahr 4.158) Mitarbeiter beschäftigt. Rund
40 junge Menschen wurden 2017 bei Tesa in Offenburg
ausgebildet. Zwei von ihnen, Jan Hügel und Robin Ehret,
gewannen die Deutsche Meisterschaft der Mechatroni-
ker und starteten im Oktober 2017 bei der WM in Abu
Dhabi, wo sie Platz 16 von 37 belegten.
mae
Blick in die Produktion des
Tesa-Werks in Offenburg.
Mediclin wächst 2017 um fünf Prozent
Umsatzziel erreicht
OFFENBURG.
Die Mediclin AG mit Sitz in Offenburg
hat im vergangenen Geschäftsjahr ihre selbstgesteckten
Ziele erreicht: Der Umsatz konnte um fünf Prozent auf
609,1 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr 580,3
Millionen). Damit hat er zum ersten Mal die 600-Millio-
nen-Euro-Marke überschritten, wie der Klinikbetreiber in
einer Pressemitteilung hervorhebt. Das bereinigte Kon-
zernbetriebsergebnis (Konzern-EBIT) stieg gegenüber
dem Vorjahr um 2,7 auf 26,7 Milli-
onen Euro. Angesichts möglicher
künftiger Verbindlichkeiten – bei
bestimmtem wirtschaftlichem Er-
folg muss Mediclin eine erhalte-
ne Mietreduktion für die Kliniken
zurückzahlen – hat der Konzern
zum Jahresende eine einmalige
Rückstellung
vorgenommen.
Nicht bereinigt wurde 2017 ein
Konzern-EBIT von 6,6 Millionen
Euro erzielt.
Der Vorstand zeigte sich auf der
Bilanzpressekonferenz zufrie-
den: „Der Konzernumsatz und
das Konzernbetriebsergebnis verbesserten sich gegen-
über dem Vorjahr trotz höherer Aufwendungen, und die
Weichen für weiteres Wachstum sind gestellt“, sagte
Finanzvorstand Jens Breuer. Für 2018 ist ein Umsatzplus
von fünf bis sechs Prozent geplant. Der Vorsitzende des
Vorstands Volker Hippler betonte: „Wir haben im Jahr
2017 deutlich mehr investiert als in den Jahren zuvor und
werden dies auch im Jahr 2018 tun – rund 40 Millionen
Euro.“ Die Kapazitäten sollten gezielt in wachstumsstar-
ken Bereichen erweitert und das Leistungsangebot solle
möglichst sektorübergreifend ausbaut werden.
Mediclin hat die Bereiche Postakut, Akut und Pflege.
Der größte ist Postakut mit einem Umsatz von 373,2
Millionen Euro (2016: 351 Millionen Euro), gefolgt von
Akut mit 216,6 Millionen Euro (2016: 210,6 Millionen
Euro) und dem mit Abstand kleinsten, der Pflege. Hier
stieg der Umsatz um eine halbe Million auf 15,2 Millionen
Euro. Mediclin betreibt bundesweit 55 Einrichtungen
(darunter 36 Kliniken), davon 17 in Baden-Württemberg.
2017 waren bei dem zur Asklepios-Gruppe gehörenden
Unternehmen rund 9.600 Mitarbeiter beschäftigt, 300
mehr als im Vorjahr. Rund 1.900 der Beschäftigten ar-
beiten im Land.
mae
Die Schlüsselbad Klinik in Bad
Peterstal-Griesbach gehört zu
den Rehakliniken und damit
dem umsatzstärksten Bereich
des Mediclin-Konzerns.