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Wirtschaft im Südwesten

5 | 2018

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UNTERNEHMEN

Große Firmen

Straub Verpackungen

BRÄUNLINGEN.

Straub ist ein 193-jähriges Familienunternehmen,

das in siebter Generation von den beiden Geschäftsführern Steffen

P. Würth und Alexander Würth geleitet wird und in Bräunlingen und

Blumberg 575 Mitarbeiter (29 mehr als ein Jahr zuvor), darunter 36

Auszubildende, beschäftigt. Der Umsatz liegt bei 120 Millionen Euro,

die jährlichen Investitionen betragen acht bis zehn Millionen Euro. Der

Wellpappehersteller und -verarbeiter versorgt Kunden in ganz Europa

mit seinen Verpackungslösungen. Dabei ist er auf qualifizierte und

motivierte Mitarbeiter angewiesen. Straub hat flache Hierarchien,

pflegt einen kooperativen Führungsstil sowie einen partnerschaft-

lichen Umgang untereinander. In der Straub Akademie können die

Arbeitskräfte Weiterbildungen zu Softwareanwendungen, Teambuil-

ding, Zeitmanagement oder Fremdsprachen in Anspruch nehmen.

Zudem fördern Schulungen von Mitarbeitern für Mitarbeiter den in-

ternen Wissensaustausch. Betriebliches Gesundheitsmanagement

nimmt einen hohen Stellenwert ein, beispielsweise mit Müsliaktionen,

Laufgruppen, Kursen und Zuschüssen für Fitnesscenter. Unter dem

Namen „Next Generation“ wurde ein Projektteam ins Leben geru-

fen, das für verschiedene Bereiche des Unternehmens neue Ideen

kreiert. So kamen 98 Personalmaßnahmen und Zusatzleistungen

zusammen. Das „Straub-Haus“ aus Pappkarton, das die Mitarbeiter

als Geschenk erhalten, enthält auf Kärtchen alle Personalmaßnahmen,

untergliedert in verschiedene Bereiche wie Personalentwicklung,

Zusatz- und Sozialleistungen oder Arbeitsumfeld. Es gibt bei Straub

flexible Arbeitszeiten, Gleitzeitkonten, bezahlte Überstunden oder

Vertrauensarbeitszeiten sowie verschiedene Modelle der Teilzeit und

Beschäftigung von Elternzeitlern. Man hilft bei der Suche nach Be-

treuungsplätzen und gewährt einen Kindergartenzuschuss. Darüber

hinaus gibt es die Möglichkeit einer betrieblichen Altersversorgung.

Für Azubis wurde ein Azubi-Mobil angeschafft.

orn

Große Firmen

F.u.n.k.e.

TENINGEN.

Die F.u.n.k.e. Mittel-

stands GmbH ist ein sehr ungewöhnliches

Unternehmen, denn sie ist das Dach einer Gruppe bestehend aus

sieben einzelnen Firmen. Sie zählen zusammen zehn Standorte,

rund 220 Mitarbeiter und circa 40 Millionen Euro Jahresumsatz.

„Die Einzelfirmen haben auf den ersten Blick keinen gemeinsamen

industriellen Nenner“, sagt Manfred Kennel, Ingenieur und Ökonom,

der die Firmengruppe vor sieben Jahren zusammen mit dem Juristen

Bernd Wittemöller gründete. Die Idee: Sie übernehmen kleine und

mittlere Industriebetriebe, denen beispielsweise ein Nachfolger

oder eine Perspektive fehlt. Kennel und Wittemöller haben Erfah-

rungen in vielen Branchen und Führungspositionen gesammelt,

die Unternehmen so ausgesucht, dass sie sich gut ergänzen und

sich Synergien ergeben. Um Leitungsaufgaben innerhalb der Fir-

mengruppe zu sichern und dem Fachkräftemangel zu begegnen,

haben die beiden ein Bündel von Projekten initiiert, für das sie den

Jobmotor in der Kategorie „Mitarbeiter finden und binden“ erhalten.

Da gibt es zum Beispiel das „Tiger-Team“: Das sind Uniabsolventen,

die zu Führungskräften herangezogen werden sollen, indem sie als

„Inhouse-Consultants“ bei Vakanzen in der Firmengruppe einsprin-

gen. Oder die Frauenförderprojekte „proEconomics“ und „proTech-

nicale“: Dabei werden Abiturientinnen gezielt während eines Jahres

auf ein technisches Studium und auf Führungsaufgaben vorbereitet.

Auch Schüler und vor allem Schülerinnen hat F.u.n.k.e. im Visier

– beispielsweise mit den Programmen „Girls go for Industrie“, das

Elftklässlerinnen in Industriebetriebe begleitet, oder „Industrie trifft

Schule“, das Rektoren und Firmenchefs zusammenbringt. Und man

engagiert sich für die eigenen Mitarbeiter sowie eine eigene Unter-

nehmenskultur über die vielen Einzelfirmen hinweg. Offenbar mit

Erfolg: F.u.n.k.e. wächst und wächst zusammen.

kat

Um die Führung ihrer einzelnen Firmen zu

sichern, hat die F.u.n.k.e.-Gruppe viele innovative

Personalkonzepte entwickelt – beispielsweise

das „Tiger-Team“ (Bild), das Uniabsolventen

an Leitungsaufgaben heranführt.

Das „Straub-Haus“, gestaltet als achteckige

Verpackung, bekommt jeder Mitarbeiter des

Unternehmens. Es enthält an die hundert

bierdeckelgroße Kärtchen, auf denen

alle Personalmaßnahmen inklusive der

Ansprechpartner beschrieben sind.

Bilder: Thomas Kunz

Finden

&

Binden