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2 | 2018

Wirtschaft im Südwesten

47

THEMEN

D

as Barometer basiert auf einer bundesweiten

Onlineumfrage unter den in der IHK-Organisa-

tion engagierten Unternehmensvertretern im

November. 1.806 Mitglieder der IHK-Vollversammlun-

gen und DIHK-Fachausschüsse haben sich daran be-

teiligt. Die weiteren Ergebnisse: Angesichts der Chan-

cen, die sie in der Digitalisierung sehen, planen viele

Unternehmen höhere Investitionen in diesem Bereich.

Fast 90 Prozent der Betriebe wollen dafür zusätzliches

Kapital einsetzen. Genauso viele halten es für nötig,

Mitarbeiter weiterzubilden. Um diese Absichten zu rea-

lisieren, wünschen sie sich aber ein starkes Signal der

neuen Bundesregierung für gute Rahmenbedingungen.

Bei allen Branchen steht der Wunsch nach einer leis-

tungsfähigen flächendeckenden Breitbandinfrastruktur

an erster Stelle (88 Prozent aller und sogar 90 Prozent

der Industrieunternehmen). Aus gesamtwirtschaftli-

cher Sicht ist eine Erschließung ländlicher Regionen

essenziell, da sich gerade dort viele kleine und mittlere

Unternehmen befinden, resümiert der DIHK.

Knapp zwei Drittel der Unternehmen wünschen sich

von der neuen Bundesregierung mehr Rechtssicherheit

bei der wirtschaftlichen Nutzung von Daten. Nur wenn

sich kleinere und mittlere Unternehmen zusammen-

schließen und gemeinsame Vereinbarungen über den

Austausch und die Nutzung von Daten treffen, können

sie den Trend stoppen, dass Big Data die Konzentra-

tion auf einzelne marktbeherrschende Unternehmen

verstärkt, heißt es vom DIHK. Deshalb sollte die Politik

gemeinsam mit der Wissenschaft die Vernetzung von

Unternehmen über digitale Plattformen unterstützen.

Von der neuen Bundesregierung wünschen sich vier von

zehn Unternehmen zudem, dass sie sich vorrangig dar-

um kümmert, dass die Vermittlung von digitalen Basis-

kompetenzen in allen Bildungsbereichen sichergestellt

wird - und zwar entlang der gesamten Bildungskette.

Vom DIHK heißt es daher: „Für die Stärkung der dualen

Ausbildung ist es notwendig, dass Berufsschulen im

Rahmen der Digitalisierungsstrategien von Bund und

Ländern einen besonderen Stellenwert einnehmen.“

Eine zeitgemäße Ausstattung sei dringend erforderlich,

damit Nachwuchsfachkräfte den Anforderungen der

modernen Arbeitswelt gewachsen sind.

Bei der Selbsteinschätzung zum Stand der Digitalisie-

rung sind die Unternehmen etwas positiver als in der

vorangegangenen Umfrage aus dem Jahr 2016. Etwas

über ein Viertel der Unternehmen fühlt sich derzeit

wirklich gut aufgestellt (27 Prozent; 2016: 25 Prozent).

„Die Betriebe befinden sich unter dem Strich auf einem

guten Weg, sehen aber weiterhin erhebliche Potenziale

in ihrer digitalen Entwicklung“, resümiert der DIHK.

Gefragt nach den größten Herausforderungen, die

sie angesichts der Digitalisierung für ihr Unterneh-

men sehen, nennen die meisten Unternehmen die IT-

Sicherheit. Drei Viertel fürchten wachsende Sicher-

heitsrisiken, und ein gutes Viertel wünscht sich mehr

Unterstützung in diesem Bereich. Knapp neun von zehn

Unternehmen sehen außerdem die Notwendigkeit von

mehr Weiterbildung, und ebenso viele haben eigenen

Investitionsbedarf.

Wie im Jahr 2016 ist auch bei der aktuellen Umfrage die

Auswirkung auf die Beschäftigung relativ ausgeglichen.

So erwarten 18 Prozent der Unternehmen, dass sie

ihre Mitarbeiterzahl steigern, und 19 Prozent sehen

Einsparpotenzial. Der Großteil geht unter dem Strich

von keiner Veränderung der Mitarbeiterzahl aus (63

Prozent). Vor allem sehen die Betriebe Chancen durch

flexibles Arbeiten (72 Prozent).

sum

www.dihk.de/unternehmensbarometer-digitalisierung

DIHK-Umfrage zur Digitalisierung

Mehr Unterstützung gewünscht

»Die Bebriebe

befinden sich

auf einem gu-

ten Weg, sehen

aber erhebliche

Potenziale«

Die Digitalisierung ist für viele Unter-

nehmen ein Wachstumstreiber. 44

Prozent verzeichnen dadurch Umsatz­

zuwächse – vor allem in Industrie,

Handel, der IKT-Branche und im Gast-

gewerbe. Mehr als zwei Drittel sehen

Chancen durch neue Geschäftsmodelle,

gut die Hälfe erwartet aber auch eine

größere Konkurrenz. Das geht aus dem

DIHK-Unternehmensbarometer zur Digi-

talisierung hervor, den die IHK-Dachor-

ganisation Ende 2017 veröffentlicht hat.