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erweitert wurde. Rolf Huber wurde 2007 Geschäftsfüh-
rer. 2013 tätigte er mit seinem Vater die größte Inves-
tition der Firmengeschichte: Für einen siebenstelligen
Betrag ließ er eine moderne Spezialmühle für Getreide,
Saaten und Gewürze des Schweizer Marktführers Büh-
ler in den sechsstöckigen Mühlenturm einbauen. Von
der peniblen Reinigung des Getreides bis zum fertigen
Schrot, Grieß oder Mehl läuft hier alles automatisch
in einem Kreislauf durch unzählige Edelstahlrohre. Es
wird gemahlen, gesiebt und wieder gemahlen. Von der
Leistung der modernen Maschinen sieht man nicht viel
– der Müller von heute heißt „Verfahrenstechnologe in
der Mühlen- und Futterwirtschaft“, und er steuert die
Mühle per Computer. Weizen lässt sich recht einfach
mahlen, klebrigere Körner wie Dinkel oder Emmer in-
des erfordern viel Fingerspitzengefühl. „Mehl ist nicht
gleich Mehl“, betont Rolf Huber.
35 Tonnen produziert seine Mühle täglich, ihre Jahres-
leistung schaffen große Industriemühlen mitunter an
einem Tag. Der David der Branche
versucht, mit Qualität zu punkten.
Die Huber-Mühle investiert in die
Qualitätssicherung und in Zertifizie-
rungen etwa für die Bioprodukte oder
das Siegel „Qualität aus Baden-Württem-
berg“. Und sie investiert in den Nachwuchs.
Im Sommer hat die erste Frau in der Huber-
Mühle ihre Ausbildung als Verfahrenstechnologin
für Mühlen- und Futterwirtschaft abgeschlossen und
zwar mit Bravour. Die 22-jährige Vanessa Rückauer,
die auf der Suche nach Kraftfutter für ihr Pferd auf die
Mühle und diesen Ausbildungsberuf stieß, war jahr-
gangsbeste deutsche Nachwuchsmüllerin. Ein Jahr
lang arbeitet sie jetzt als Gesellin in der Huber-Mühle,
ehe sie im Herbst ihren Meisterkurs in Stuttgart star-
ten will. Firmenchef Rolf Huber, der sehr stolz auf seine
erfolgreiche Absolventin ist, hofft, sie danach zurück
nach Niederschopfheim locken zu können.
kat
Regionalität und Vielfalt
der Branche
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Bilder: womue - Fotolia/Huber-Mühle